Samstag, 24. September 2016

Vorstellung zur Kandidatur #avnrw161

Sandra 22,
Münster -
studiere derzeit Soziale Arbeit an der FH in Münster
bin 2013 zu den Piraten gekommen
Derzeit Beisitzerin im KV Münster

Damals (2013) habe ich noch Poetry Slam gemacht und einen Text namens “Meilensteine” geschrieben.
Darin ging es um einen Menschen, der  gern die Welt verändern würde und alle Menschen glücklich machen möchte. Und am Ende sitzt dieser Mensch nur am Computer und schreibt Geschichten auf wie er die Welt verändert. Doch dieser Mensch steht niemals auf und ändert was.
Nach dem der Mensch dann schon einige Jahre tot ist, ändert sich durch diese Geschichten viele Dinge im Leben der Menschen, weil ihnen ein Licht aufgegangen ist.

Aber wir dürfen nicht warten. Diese Welt ändert sich viel zu rasant. Es passiert so viel.

Und ich will was ändern. Ich will nicht warten. Dann ist es vielleicht schon zu spät.
Ich möchte mich aktiv am Wahlkampf beteiligen. Ich möchte was ändern. Ich möchte auf diese Landesliste um im Landtag direkt etwas bewegen zu können.

Ich weiß, dass ich ziemlich jung bin und noch nicht allzu viel Erfahrung habe.
Ich bin mir aber sicher, dass ich eine Bereicherung für die Landesliste sein kann.

Ich habe bereits im Bundestagswahlkampf Menschen motivieren können.
Ich habe viele Menschen überzeugen können, auch über die Sozialen Medien.
Ich glaube aber auch, dass wir junge Menschen auf der Liste brauchen.

Ich verfolge die Arbeit im Landtag seit ich bei den Piraten bin, habe viele FraSis und Plenarsitzungen  gesehen.
Ich war selber im Jugendlandtag und durfte eine Rede zur Kennzeichnungspflicht von Polizisten halten.

Auch wenn man den Jugendlandtag mit der realen Arbeit eines MdL nicht vergleichen kann, wollte ich da gar nicht wieder weg und ich würde dort sehr gerne wieder hin, politische Reden halten und für unsere Ziele kämpfen.

Der Jugendlandtag hat mir nochmal deutlich gezeigt wie verkorkst das ganze ist, und dass das System ein Update braucht. Von unten an.
Wenn schon im Jugendlandtag Politik gemacht wird wie bei den großen, dann ist was kaputt.
Wenn bei der “Aktuellen Viertelstunde” ein Antrag mit dem Titel "Landeshaushalt - Finanzielle Lage des Landes NRW" von CDU und FDP behandelt wird, dann bin ich mir sicher, dass das nicht von den Jugendlichen kommt.
Und in der ganzen Debatte streiten die Jugendliche wie die Erwachsenen “Ihr habt…  und hättet ihr... und wir haben…. und überhaupt sind wir die geilsten”
Die Krönung des Ganzen: Anträge dürfen nur von der eigenen Partei angenommen werden. Hier SPD: die gegen einen Änderungsantrag von CDU/FDP stimmten, obwohl die Inhalte fast identisch sind.


Das geht damit weiter, dass wir Jugendliche dazu aufgefordert wurden uns “dem Anlass entsprechend zu kleiden” weil es schöner am Rednerpult und im Stream aussieht, wenn man ordentlich gekleidet ist. Ihr könnt euch ja denken, wer sich nicht daran gehalten hat - und trotzdem gut Politik und Beiträge gemacht hat.
Ich kann mich auch schick anziehen, aber dann, wenn ich das will und nicht, wenn man das von mir verlangt. Kleidung macht keine Politik. Wieso sollten wir einen Menschen mehr respektieren, der einen Anzug trägt als einen der nur im T-Shirt auftirtt?

Ich bin damals zu den Piraten gekommen, weil ich dort Menschen gesehen habe und diese Menschen haben mich direkt herzlich aufgenommen. Menschen die sich nicht verstellen und Spaß daran haben, was sie machen.

Ich habe Angst, dass uns das verloren geht.

Ich möchte, dass wir wieder verrückte Sachen machen, dass wir wir sind,
das gilt für den Wahlkampf
aber auch für die zukünftige Fraktion im Landtag.

“Nicht ganz so Scheiße wie die anderen” ist grandios.
Ja, bei uns ist viel schief gegangen. In der Fraktion lief nicht alles rund.
Aber die 20Piraten haben auch viel gut gemacht.
Sie haben mehr  Transparenz in den Landtag gebracht, in dem sie eigene FraSi streamten;
haben ermöglicht, dass viele Anhörungen über Stream verfolgt werden können und die Qualität dessen verbessert wurde
haben dafür gesorgt, dass die schrecklichen NSU-Verbrechen auch in NRW untersucht werden und z.B. eine Enquetekommission zum ÖPNV eingerichtet
Haben Formate geschaffen, um Betroffene direkt zu Wort kommen zu lassen (wie z.B. Fanhearing, Helferkonferenz, Pflegekonferenz)
Haben auch bei Anhörungen dafür gesorgt, dass nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Betroffene Stellung beziehen können
Haben Themen in den Landtag gebracht, die dort bislang keine Rolle spielten (Freifunk, Open Government, digitale Arbeitswelten)
Haben bei vielen Themen den Finger in die Wunde gelegt (G8/G9, beitragsfreie Bildung, Teilhabe, Überwachungsskandale, Flüchtlingsunterbringung …)

Aber da geht noch mehr. Es gibt noch sooo viel zu tun.

Ich weiß dass wir lernen können,
Ich weiß, dass wir besser werden können,
Ich weiß, dass wir das durchziehen werden.

Wieso aufgeben? Aufgeben ist eben keine Alternative.
Wir kämpfen um unsere Fraktion im Landtag NRW.

Wir alle sind immer noch hier, weil uns die Politik der anderen nervt. Die Politiker arbeiten nicht transparent, unehrlich. Wir können uns nicht direkt beteiligen.
Wir können alle 5 Jahre den Landtag wählen, aber wieso dürfen wir bei wichtigen Entscheidungen nicht direkt mitentscheiden?
Warum können Menschen unter 18 nicht auch ihre Stimme abgeben?
Sie sind genauso betroffen wie wir auch - und müssen viel länger mit unseren Entscheidungen leben.
Es gibt viele junge Menschen, die auch ihre Stimme abgeben wollen, die Dinge ändern wollen.

Wir haben einen langen Weg vor uns.
Wir müssen JETZT mit dem Wahlkampf beginnen,am Besten schon gestern.
Wir müssen alles tun.
Wir müssen den Menschen deutlich machen, warum dieses System Piraten braucht.


Was das System nicht braucht und auch nicht gebrauchen kann sind rassistische Parteien, die unter dem Deckmantel einer Protestpartei in den Landtag einziehen.
Kann es Wahlgewinner geben, wenn die AfD in den Landtag zieht? Bei all unseren Aktivitäten gilt also auch: AfD verhindern.

Lasst uns auch dafür kämpfen!

Lasst uns innerparteiliche Streitereien hinter uns lassen - unsere Zukunft ist: Respekt, Offenheit, Transparenz, Kommunikation.
So kommen wir weiter und wenn es nur kleine Schritte sind - es ist immer ein kleines Stück voran.

Wir schaffen das.
Für alle Menschen,
für unsere Freunde,
für unseren Familien,
für unsere Kinder -
für uns.